Der Weitblick ist weg. Der Nachwuchs kann in die Ferne nichts erkennen.
24. April 2018 Gesellschaft | Manuela Bach | 2 Kommentare

Der Weitblick ist weg

Eine Nachricht der letzten Tage hat meine Aufmerksamkeit erregt.

Es ging um eine Untersuchung von Kindern, bei der festgestellt wurde, dass der Anteil der kurzsichtigen Kinder immens ansteigt. Ausgelöst durch die vermehrte Nutzung von Tablet, Smartphone und Fernseher.

Unser Nachwuchs kann in die Ferne nicht mehr scharf sehen.

Soweit der Bericht.

Was macht das mit dir, wenn du das jetzt hier liest?

Mich stimmt es nachdenklich. Denn ich bin jemand, der den Blick beim Arbeiten schweifen lassen und in die Ferne blicken muss. Besonders, wenn ich mich mit zukunftsträchtigen Dingen beschäftige, aber auch bei kreativen Aufgaben.

Wie ist es, wenn man die Welt nur noch, und das von klein auf, im Umkreis von ein oder zwei Metern klar erkennt?

Ich finde es erschreckend.

Stell dir vor, kein Blick geht an den Horizont.

Schon auf der anderen Straßenseite ist nichts erkennbar. Ja, natürlich gibt es Brillen aber rein die Vorstellung, den Blick von klein auf zu beschränken, da läuft es mir kalt den Rücken herunter. Sind nur noch das Internet und die Suchmaschinen diejenigen, die dafür sorgen was klar in unser Blickfeld gerückt wird? Was wir sehen?

Es bleibt zu hoffen, dass kein Stromausausfall, keine Cyberattacken oder sonstiges passiert, und wir auf unsere natürlichen Sinne angewiesen sein werden, denn dann wird’s schwierig.

Aber um auch etwas Positives zu sagen: Investiere am besten in Brillengeschäfte, die Kurzsichtigkeit scheint eine gewinnbringende Sache zu sein. Für wen auch immer!

Heute beende ich meinen Beitrag mit einem Gedicht, das ich vor einiger Zeit geschrieben habe.

Viel Vergnügen:

Menschen unserer Zeit

So sind die Menschen unserer Zeit,

genervt, gepampert, blitzgescheit.

Sie sitzen vorm Computer rum,

für`s echte Leben sind sie dumm.

 

Es findet nur auf Facebook statt,

der Fernseher an, das Handy smart.

Die Phantasie zieht sich zurück,

die Natur hat auch kein Glück.

 

Die Langeweile gibt´s nicht mehr,

wo kommen jetzt Ideen her?

So sitz ich still, denk im geheimen

„Bitte – so soll es doch nicht bleiben“

Interessant wär doch einmal,

ein kompletter Netzausfall.

©Manuela Bach 2017

Einfach anders

Manuela: eyewall



2 Kommentare zu “Der Weitblick ist weg”

  1. Friede Schäfer sagt:

    Liebe Manuela,

    hatte heute Deine Mail im Posteingang gefunden – es ist meine private Mailadresse. Selbstverständlich darfst Du mir weiter Deine Newsletter oder Denkanstöße schicken, es ist Futter für mein Hirn.

    Dann bin ich seit langem mal wieder auf Deine Homepage und habe bei eyewall den Beitrag über „Der Weitblick ist weg“ gelesen. Ich mache mir hierzu schon seit 3 Jahren Gedanken, wie ich meine Kinder einerseits schützen kann, dass sie nicht zu jung auf eine Brille angewiesen sind, andererseits möchte ich auch nicht, dass sie „ausgegrenzt“ sind oder sich so fühlen. Ich habe mir heute gedacht, dass ich Deinen Beitrag mal kommentarlos an sie weiterreiche. Mal sehen, was passiert.

    Schreib bitte weiter – es macht so viel Freude, sich nicht nur zurieseln zu lassen, sondern den PC für Denkanstöße zu nutzen – auch, wenn ich oft allein bin mit meinen Ansichten…

    Gruß Friede ;-))

    1. Manuela Bach sagt:

      Liebe Friede,
      auch mich würde es interewssieren, ob Deine Kinder irgendwie darauf reagieren. Halte mich auf dem Laufenden.
      Danbkeschön auch für die Motivation für mich, weiterhin zu schreiben.
      Herzlichst
      Manuela

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