Wer kümmert sich im Netz um die Knoten?
Vernetzen ist gut – aber was ist mit den Knoten?
Ein Netz ohne Knoten hält nicht. So ist die Praxis bei Fischern, bei denen ja bekanntlich die Netzkompetenz seit Jahrtausenden liegt. Irgendwann gab es dann die Idee in unserer modernen Welt, dass sich der Mensch vernetzen soll. Schon taucht vor meinem inneren Auge ein Mensch auf, der im Netz gefangen ist und strampelt, ja genau, wie ein Fisch. Schon reißt das Ding. Ich glaube, ich habe Ihnen nun das ursprüngliche Netz visualisiert. Solch ein Netz besteht aus ganz vielen Knoten, ohne die es keines wäre. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage:
„Wie entstehen in unserer modernen Zeit die Knoten?“
Alles vernetzen – aber wer kümmert sich darum, dass die Knoten bestehen bleiben und verlässlich halten?
Da sich derzeit alles um das Thema Arbeit 4.0 dreht, frage ich Sie jetzt: „Was ist mit der persönlichen Begegnung?“
Ich bin eine Verfechterin des persönlichen Aufeinandertreffens. Vor vielen Jahren begann ich im Eventbereich zu arbeiten und weiß um die Intensität des persönlichen Gegenübersitzens, gemeinsamen Essens und face to face Gesprächen.
Kein Skype, kein Telefon kann die unterschwellige Kommunikation so transportieren. Ja, es ist schwierig geworden in der heutigen Zeit, mit ihrem Tempo und der Globalisierung. Deshalb sollten diese Momente mit viel Feingefühl und Aufmerksamkeit gestaltet werden. Es ist sehr schwer, Menschen in der Realität zu einem gewissen Zeitpunkt an einem gemeinsamen Ort zu versammeln, besonders in unserer digitalisierten Welt. Deshalb muss diesen Treffen ungleich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Diese Zusammenkünfte sind kostbar, weil sie seltener werden.
Meist sind es Sekretärinnen, die das nebenbei erledigen müssen. Sie erinnern sich? Die Knoten müssen stabil und fest bleiben. Persönliche Treffen helfen dabei ungemein, aber auch Aufmerksamkeiten. Einfach mal eine handgeschrieben Karte oder ein passendes Geschenk. Nein, ich meine nicht Weihnachten, einfach mal zwischendurch einem Geschäftspartner etwas Gutes tun. Es muss aber passen, sonst verpufft der Gedanke. Ich höre Sie schon: „Oh, welch ein Aufwand! Wer soll das denn noch machen?“ Für größere Firmen wäre es sinnvoll eine Stelle zu schaffen, die vom hektischen Tagesgeschäft abgekoppelt, sich um diese zwischenmenschliche Dinge kümmert. Das kann natürlich auch die Belegschaft einschließen.
Vielleicht erinnern sich einige von Ihnen an die überaus empathische Counselor Deanna Troi, aus der Serie Raumschiff Enterprise? Ja, das ist vielleicht etwas überspitzt. Doch stellen Sie sich vor, sie hätten so jemanden in ihrem Unternehmen. Sie wäre bei wichtigen Meetings an ihrer Seite und würde auf die Gespräche und die Stimmung achten. Sie würde von Abteilung zu Abteilung gehen, dort die Schwingungen aufnehmen und daraus konsequent für bessere Stimmung und persönliches Flair im Unternehmen sorgen.
Ich denke, Sie können mir folgen. Kein/e Sekretär/in kann das heute noch leisten. Schauen Sie sich um! Ach so, Sie müssen sich um alles kümmern? Dann empfehle ich Ihnen: Suchen Sie sich einen Dienstleister, der das Fürsorgliche und Persönliche für Ihr Unternehmen übernimmt, die gibt es.
Denken Sie daran, die Knoten Ihres Netzwerkes zu stabilisieren.
Sonst sind es lediglich Fäden, die ohne Ziel und Zweck durch die Luft schweben.
Einfach mal anders!
Manuela Bach : eyewall
Liebe Manuela,
das ist eine wundervolle Idee, eine eigene Stelle, die sich um Zwischenmenschliches kümmert. Einerseits schade, dass wir schon so weit sind. Andererseits hilft jammern bekanntlich nicht weiter. Wie nennen wir eine solche Person: Gefühlsmanagerin?
Ich mag Bilder sehr, die vom Abstrakten: Net zum Konreten gehen: Fischernetz. Vielleicht hilft auch eine Knotenschulung? Wie gestalte ich welchen Knoten, was er muss er halten können? Die Segler haben da jede Menge Ideen!
Und was auch spannend ist: Der Knoten ist auch ein Geschwindigkeitsmaß!;-)
Herzliche Grüße
Michaela
Ja – das wäre eine Überlegung wert, wie könnte man solch eine Stelle nennen, die sich um zwischenmenschliches und gute Stimmung bemüht?
Werde mal nachdenken – sorry -vordenken
Herzlichst
Manuela
I couldn’t refrain from commenting. Very well written!