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20. Dezember 2016 Privates | Manuela Bach | 2 Kommentare

Zwischenzeit und Niemandsland

Es gibt Begriffe, die sind eigentlich unzutreffend, wenn wir sie wörtlich nehmen, beispielsweise das Niemandsland. Gibt es nicht, ist aber doch da.

Es klingt schön und irgendwie doch nicht von unserer Welt.

Ebenso geht es mir mit der Zeit vom 27. Dezember bis 31.Dezember. Wir nennen sie „zwischen den Jahren“. Genau genommen stimmt das gar nicht. Und doch liebe ich diesen Begriff, wie auch diesen ganz besonderen Zeitabschnitt in jedem Jahr.

Es ist eine ganz eigene Atmosphäre, wenn man sich darauf einlässt, und genau das tue ich seit einigen Jahren. Ich weigere mich Gutscheine einzulösen oder Umtauschaktionen im Gewühl vorzunehmen. In dieser Zeit achte ich darauf, so wenig wie möglich in meinem Terminplaner stehen zu haben.

Ich widme mich meinem Innenleben, räume innerlich und äußerlich auf.

Beschäftige mich mit Dingen, für die ich sonst kaum Zeit finde und finde mich dabei wieder. Das können spontane, ausgedehnte Spaziergänge sein, ein ganzes Buch in einem Tag lesen, schreiben, Musik hören oder, oder ,oder…

Viele meiner Freunde fahren weg. Meine Familie ist  noch von Weihnachtstreffen müde, und ich dümpele vor mich hin. Habe meist mit seelenvoller Lektüre oder diversen Schaumbädern vorgesorgt.

Das Kerzenlicht der vorangegangenen Tage hat mich eingestimmt, und das geheimnisvolle Glitzern draußen und in meiner Umgebung haben mich in eine besondere Stimmung versetzt.

Ich lasse das alte Jahr Revue passieren, denke an Menschen, die ich verloren habe, und entzünde noch einmal eine Kerze für sie. Reinige meinen Wohnbereich mit Düften und bereite mich innerlich auf das kommende Jahr vor. Schaue mir meine Wünsche und Ziele an und das was ich nicht mitnehmen möchte. Schreibe Ballast auf Zettel und verbrenne sie im Feuerkorb.

Ich kann es dir einfach nur empfehlen. Mir  tut es gut, ich sammele mich und genieße die Ruhe nach dem Weihnachtstrubel und der bevorstehenden, lauten Silvesternacht.

Eine ganze besondere Stille in mir und um mich herum. Ich hoffe inständig, dass diese Zeit und der Begriff „zwischen den Jahren“ nicht verloren gehen. Dies ist die einzige Zeit im Jahr, in der dein Umfeld es einfach akzeptiert, wenn du den Stecker ziehst und auf „off“ bist.

Gestalte die Tage zwischen den Jahren einfach mal nach deinem Gefühl, und mache sie zu deiner Wunder-vollen Zeit. Die Zeit zwischen den Jahren ist wie ein Geschenk. Packe es aus!

Nun ziehe ich mich zurück und bin am 3. Januar wieder da.

Hast du vielleicht noch einen guten Tipp?

Manuela: eyewall



2 Kommentare zu “Zwischenzeit und Niemandsland”

  1. Karen Heckner-Andreef sagt:

    Da fällt mir spontan eine Geschichte von Eduard Mörike ein, die im Verlag Freies Geistesleben erschienen ist: Der alte Silvester und das Jahrkind.
    Viele Jahre haben wir die Geschichte immer am 31. Dezember gelesen. Eine schöne Erinnerung……..vielleicht sollte ich mal auf dem Dachboden in den Bücherkisten danach suchen.

    1. Manuela Bach sagt:

      Danke für den Tipp. Habe noch nie von der Geschichte gehört, werde danach suchen.

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