Die Bubble
Ja – auch mich hat Corona ausgebremst. Körperlich wie kreativ- aber wie du weißt, ANDERS ist die Grundlage meines Blogs. Und plötzlich war alles anders – ganz anders als wir heute wissen. Nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch wegen des Klimawandels der sich zeigt.
Anders ist beängstigend, aber auch anregend.
Es gibt viele Menschen, die wie ich auch, auf neue Situationen neugierig blicken, gerade wenn sich noch nicht gegangene Wege zeigen.
Ich versuchte nach geraumer Zeit, die Vogelperspektive einzunehmen und nach Aspekten und Hinweisen zu schauen, die sich zeigten.
Und? Was machen Menschen wie du und ich? Wir fragen natürlich unsere Bubble. Wir senden unsere Fragen, und relativ schnell kommen Meinungen und Standpunkte, Argumente und Vermutungen.
Meist unterstützt die Richtung unserer Bubble unsere Gedanken und Überlegungen. Da wir bei vielen, denen wir „folgen“, irgendwelche Posts,Tweeds und Followerzahlen zur Grundlage nehmen.
Noch besser: „Empfehlungen von Herrn Google, Herrn Facebook, Herrn Twitter oder…
– _Ja, es ist eine männliche Domäne, aber das nur am Rande, –
erhalten
Bei Corona trennten sich oft Bubbles, denn wir alle wissen, gibt es Strömung, die genau die komplett anderen Standpunkte vertraten, doch darauf möchte ich nicht eingehen.
Da ich auch als Coach und Beraterin unterwegs bin, fällt mir zum Thema Bubble einiges auf.
Es gab immer einen Freundeskreis der einen umgab. Gewachsen aus gemeinsamen Erfahrungen, gemeinsam verbrachter Zeit, Hobbies, Zufall oder den Schulzeiten.
Doch das Entscheidende ist, er fügte sich aus Menschen zusammen, die durch gemeinsame Erfahrungen zusammenhielten und sich nicht über Plattformen, Follower Zahlen oder Likes bildete.
In jedem Freundeskreis gab es immer Den – oder Diejenige, die einem die unangenehmen Fragen stellte, sozusagen Salz in die Wunden streut.
Doch genau diese Freunde sind wichtig. Natürlich fließen Mimik und Gestik immer in die Gespräche mit ein. Ein meines Erachtens wichtiger Teil.
Nun sind wir durch die Bubblebildungen eine Bevölkerung geworden, die sich zur schreibenden Zunft entwickelt. Die beruflich Schreibenden wissen wieviel Aufmerksamkeit es verlangt, Sätze zu schreiben, die keinen Spielraum für Interpretationen lassen und die genau eine Situation widerspiegeln. Und das trauen sich nun Milliarden von Menschen zu?
Nicht umsonst kommt es zu vielen Missverständnissen und Hass Nachrichten, die im Gespräch nie zustande gekommen wären. Trotz der Unterstützung von Emoties oder anderer Symbole.
Jetzt komme ich wieder zu meinen Lieblingsthemen, das selbst Denken, das miteinander sprechen und sich dabei auch sehen.
Ja, das geht auch per Skype und den anderen Videoplattformen. Doch mal ganz ehrlich, diese Zeitverzögerung, die nicht wirklich wahrhaftigen Gesichter. Es ist nicht dasselbe, wie wenn man zusammensitzt.
Die Bubble Mentalität ist für mich, jedenfalls teilweise gesehen, eine Rückkehr zu Schubladen und Klischees, die uns einen Platz in der globalisierten Gesellschaft ermöglicht und uns vermeintliche Sicherheit bietet.
Deshalb möchte ich euch heute vorschlagen:
Schaut doch mal selbst wie es mit euerer Bubble steht. Haben da auch ganz andere Gedanken einen Platz, oder entfolgt ihr ihnen sofort oder schaut sie euch erst gar nicht an???
Es kann spannend sein unter diesem Aspekt die eigenen Bubbles zu betrachten, ist ja nur ein Vorschlag. Aber ich denke er ist es wert darüber nachzudenken.
EInfach mal anders
Manuela:eyewall