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21. Oktober 2019 Gesellschaft | Manuela Bach | 2 Kommentare

Wir sind für Sie da – aber…

Serviceorientiert und kundennah zeigten sich besonders die großen Konzerne als niedrige Telefonkosten und das Internet endlich Realität wurden.

Und wie sieht es heute, nach Jahren der Kundennähe und „immer für Sie da“, Versprechungen aus?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es für mich wie eine Abschottung vor dem Kunden aussieht. Von wegen individuelle Beratung und Servicegedanken. Am liebsten gar nicht sprechen.

Von einer bestimmten Telefongesellschaft kann ich die Melodie auswendig, kann mittlerweile sogar schon einen Tanz auf die Warteschleife. Bei Banken sieht es nicht anders aus. Onlinebanking, selbst Auszüge drucken, endlose IBAN Nummern eingeben, ja ich mach fast alles auf dem Sektor selbst, und die Gebühren steigen dennoch. Wenn ich Fragen habe, kann ich über ein Portal mit „meiner“ Niederlassung verbunden werden, ob ich aber dann den richtigen Ansprechpartner an der Leitung habe ist Glückssache und hängt davon ab, wie lange ich Zeit und Geduld habe zu warten.

Bei den Fluggesellschaften läuft es genauso. Bitte Warteschleifen in der Servicehotline akzeptieren. Tickets selbst ausdrucken oder aufs Smartphone senden. Die Koffer selbst abgeben, wiegen und die Kennung drankleben. Mal schauen wie lange es noch dauert bis ich sie selbst einladen muss.

Ganz ehrlich, ich wollte nie auf einer Bank oder bei einer Fluggesellschaft arbeiten. Und was mache ich jetzt? Einen Teil von deren Job!

Am meisten aber wundere ich mich mittlerweile über die Konzerne der Social Network Anbieter. Um es ganz deutlich zu machen, fange ich mal mit dieser Frage an: Was ist deren Hauptkompetenz?  – Menschen miteinander zu verbinden und in Kontakt zu halten. Soziale Kommunikation. Habt ihr schon mal versucht mit diesen Betreibern eine Kommunikation zu führen?

Geht nur schriftlich, dann ploppt die Seite auf: Die meist gestellten Fragen. Sehr schön, meine Fragen sind aber ab und an anders, wie ihr hier auch wisst und dann wird es ganz schwierig. Geht nämlich nicht oder man muss warten. Sprechen geht sowieso nicht. Am schwierigsten wird es, wenn man diese Anbieter verlassen möchte. Das ist sehr versteckt angeboten.

Von Sekten habe ich schon gehört, dass ein Verlassen schwer gemacht wird, aber ausgerechnet bei sogenannten Social Networks?

Im Internet muß man sich von anderen „Aussteigern“ Tipps geben lassen wie das geht. Ganz ehrlich, da bekomme ich ein beklemmendes Gefühl. Rein rhetorisch die Frage: Warum verstecken diese Anbieter das Löschen der Accounts dermaßen? Und – ist das überhaupt zulässig?

Was soll ich noch hinzufügen – ab und an komme ich mir ganz schon vorgeführt vor von den Konzernen, die mit Worten Kundennähe und Service agieren. Besonders von denen, deren Hauptgeschäft die Kommunikation ist.  

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass kundenfreundlich bedeutet, dass der Kunde freundlich, geduldig und arbeitswillig sein muss.

Einfach mal Anders – aber in diesem Falle einfach Mist.



2 Kommentare zu “Wir sind für Sie da – aber…”

  1. I.heinsohn sagt:

    Ironisch, witzig und sehr wahr

    1. Manuela Bach sagt:

      Es hilft NUR Humor – oder die Firmen meiden wenn möglich

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