Wir brauchen Macher! Survivalcamps für Azubis im Handwerk á la DMax!
29. August 2017 Business | Manuela Bach | 0 Kommentare

Wer macht der lacht – in der Zukunft

Handwerk, das klingt nach mühsam, kleingeistig, vorgestrig und irgendwie ein bisschen langweilig, jedenfalls für viele Menschen.
Seit einigen Jahren wundere ich mich, wo die Initiativen bleiben, die das Handwerk hervorheben. Wo es doch so schlecht um den Nachwuchs in dieser Branche bestellt ist. Es gab vor einigen Jahren einen Kinospot, der sichtbar machte, was alles verschwindet, wenn das Handwerk nicht mehr da ist. Wäre ein Umdrehen der Botschaft nicht cleverer gewesen? Was ist denn heute alles mit Handwerk möglich?

Sehen Sie sich alleine die Skyline von Frankfurt, oder die wunderbar neu gebauten Museen an.

Die AutoStadt in Wolfsburg, ein architektonisches Meisterstück, das voll mit den neuesten elektronischen Bonmots gefüllt ist. Ja ja es ist richtig, das ist Architektur. Doch was wäre alleine dieser Zweig ohne die Maurer, Installateure, Elektriker, Dachdecker, Maler etc.? Es wären Zeichnungen auf Papier.

Ist es nicht auch handwerkliche Kunst, wenn der Löffel in einer perfekt zubereiteten Suppe eintaucht oder unsere Haarfarbe in perfektem Ton auf unseren Köpfen leuchtet und die Haare perfekt fallen?
Kaum einer weiß, dass mittlerweile auch ausgefeilte Elektronik in vielen Bereichen des Handwerks zum Einsatz kommt und diese auch beherrscht werden muss, gekoppelt mit handwerklichem Geschick und visueller Vorstellungskraft.
Jetzt werde ich mal ganz utopisch. Stellen Sie sich vor Sie oder Ihr Nachwuchs lesen folgendes:

Abenteurer gesucht!
Sind Sie ein Mensch mit Mut, Geschicklichkeit, Improvisationstalent und Neigung für die neueste Elektronik?
Psychologisches Talent von Vorteil.
Bitte melden!
Ihre Handwerkskammer

Denn genau solche Menschen werden im Handwerk gebraucht. Warum?
Kein Tag, kein Kunde und keine Aufgabe ist wie die Vorhergehende. Individualismus, Improvisationstalent, praktische Neigung und das Verständnis für Elektronik, all dies ist gefragt.
Klingt das noch langweilig?
Die Gehälter werden in absehbarer Zeit steigen, denn wie immer ergeben sich die Preise nach Angebot und Nachfrage. Das Fehlen von Handwerkernachwuchs wird sich im Preis niederschlagen. Städte werden versuchen Handwerkern unglaubliche Anreize zu bieten damit sie kommen.

Ich bin mir sicher, dass es junge Menschen gibt, die nicht nur an den Bildschirmen arbeiten möchten.
Unterwegs sein, mit Menschen zusammentreffen, Lösungen erarbeiten und in zufriedene Gesichter sehen, wenn der Auftrag erfüllt ist. Dies ist nur ein kleiner Aspekt.

Und dann gibt es noch das Kunsthandwerk, eine andere Facette die nicht vergessen werden darf.

http://mariposa-projekt.de

Doch wären hier auch andere Realitätschecks angebracht wie z.B. Erlebnisparcours, bevor man die zukünftigen Handwerker einstellt. Dann wären auch die Abbruchquoten im Handwerk nicht so hoch. Eine ganz andere Typus Mensch würde sich bewerben. Nicht nur die, die in der Schule schwächer sind, nein auch die Mutigen, Abenteurer, die Macher.

Ein Survivalcamp für angehende Azubis im Handwerk, das wäre doch mal was, so á la DMax!

Zum Handwerk gehört auch Mut. Sprechen Sie doch mal mit Handwerkermeistern, Sie werden Geschichten hören die einfach unglaublich sind. Sie handeln von Kunden, die sie kennengelernt haben, und von Lösungen in ihren Bereichen auf die Sie bis ans Lebensende stolz sein werden. Vor allen Dingen verschwinden diese Dinge nicht in der Unendlichkeit der Netze, nein, sie sind sichtbar und greifbar.
Sie alle werden Handwerker brauchen, egal ob Sie Hauseigentümer, Mieter, Brötchenvernichter oder Schöngeist sind. Es wird immer Bereiche geben an denen Hand angelegt werden muss. Wenn wir nicht irgendwann in virtuellen Häusern mit virtuellen Möbeln und virtuellem Essen sitzen möchten.
Wir alle brauchen die Macher

Einfach anders
Manuela Bach: eyewall



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